Donnerstag, 7. August 2008

Lassen Volcanic National Park - Manzanita Lake






So ließen wir also den Whiskeytown Lake abgehakt hinter uns liegen und steuerten den blauen Himmelsstreifen am östlichen Horizont an. Je länger wir fuhren, desto mehr lichteten sich die weiß-grauen Rauchschleier und der Lassen Vulcano tauchte mit seinen 3200 Metern Höhe in der Ferne majestätisch vor uns auf. Sein Name geht übrigens auf Herrn Lassen zurück, der in der Zeit der Besiedelung des Westens vor rund 200 Jahren sehr uneigennützig Karten als Orientierungshilfe anfertigte. Im Lassen National Parc trifft man von Westen kommend zuerst auf den Manzanita Lake. Hier schlugen wir unser Zelt auf dem zugehörigen Campingplatz auf. Eine wahrlich idyllische Gegend mit großem Reichtum an verschiedenen Vögeln, Fischen und allerlei Kleingetier.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, einige Goldschätze in der Gegend zu heben, denn dazu waren wir ja schließlich angereist. Der Lassen Volcano gehört unbedingt dazu. In gut zwei Stunden lassen sich die rund 600 Höhenmeter bequem erklimmen.
Es soll übrigens das Vorurteil geben, dass der durchschnittliche Amerikaner alle Wege, die länger als 100 Meter sind, mit seinem Auto zurücklegt, und er bei allen Wegen, die länger als 200 Meter lang sind, von einer Wanderung spricht. Was sollen wir lange um den heißen Brei herum reden: Es stimmt!
Die Wanderung auf den Lassen Volcano werden wir also im folgenden als Besteigung bezeichnen (das Informationsblatt sagt sogar "strenuous").
Wer im Geografieunterricht gut aufgepasst hat, wird sich vielleicht daran erinnern, dass der Pazifik von einem Ring aus Vulkanen umgeben ist. Das hängt ja irgendwie mit der Verschiebung der Erdplatten zusammen. Der Lassen Volcano, der Mount Shasta sowie der Mount St. Helen liegen (oder besser: stehen) hier alle, als Teile dieses Ringes, nebeneinander in der Gegend herum. Der Mount St. Helen ist vielen vermutlich etwas bekannter, da er 1984 - Kinder wie die Zeit vergeht! - einen größeren spektakulären Ausbruch hatte. An den letzten Ausbruch des Lassen Volcanos werden sich wohl nur die wenigsten von euch erinnern können, denn er fand 1914 statt. Bei unserem Aufenthalt umschwebte uns also der Hauch der Geschichte. Aber noch etwas anderes umflatterte uns, denn wir hatten das Glück während unserer Besteigung einem besonderen Naturschauspiel beiwohnen zu können, dem Tanz der Schmetterlinge, der sich nur an wenigen Tagen im Jahr an den Hängen des Vulkanes abspielt. Wenn man sich das Gipfelfoto genauer anschaut, wird man unzählige Schmetterlinge erkennen können, die uns nach gelungener Paarung oder noch auf Partnersuche, - woran erkennt man bloß den Unterschied? - umkreisen.
Ein weiterer Goldschatz liegt in Bumpass Hell versteckt. Auch dieser Ort verdankt seinen Namen einem Pionier seiner Zeit. Herr Bumpass (sprich: Bum-pass und nicht Bump-ass) erforschte die Gegend und fand heraus, dass die Erdkruste in dieser Gegend sehr dünn ist und neben etlichen Vulkanen auch zur Ausbildung von heißen Quellen, Geysieren u. ä. geführt hatte. Herr Bumpass ließ es sich nicht nehmen, begeistere Touristen durch die gefährliche Gegend zu führen. Auf einer dieser Touren erklärte er eindringlich, wie gefährlich es sei, abseits seiner Route unterwegs zu sein, da die Oberfläche sehr brüchig wäre. Genau in diesem Augenblick soll er mit seinem rechten Bein in den Boden eingebrochen sein. Gut erzogen wie er war, sah er von irgendwelchen Flüchen ab und zog wortlos sein Bein heraus. Es war derart stark verbrüht worden, dass es wenig später amputiert werden musste. Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht, konnten wir natürlich nicht herausfinden. Wir haben aber die aus Sicherheitsgründen angelegten Holzstege nicht verlassen. Warum die Gegend heutzutage Bumpass Hell genannt wird, ist aber schon klar geworden, oder?

1 Kommentar:

Janis hat gesagt…

Richtig schöne Fotos ihr seit echt zu beneiden