Montag, 9. März 2009

Back Aussie Outback






Wenn ...
... der einzige entgegenkommende Autofahrer frenetisch winkt,
... der Reifendruck verringert werden muss, damit die kochend heiße, gewellte Schotterpiste die Reifen nicht zum Explodieren bringt,
... der nächste Nachbar 80 km entfernt wohnt,
... ein Ort mit 130 Einwohnern schon als Kleinstadt gilt und 300 km vorher ausgeschildert wird,
... es Orte mit nur 2 Einwohnern gibt,
... Arzt und Postbote mit dem Flugzeug vorbeikommen,
... Kinder über Brief und Internet unterrichtet werden,
... Emus, Esel, Hunde, Pferde, Eidechsen, Kamele, Kängurus, Wallabies, Schlangen und einige andere wilde Tiere den Weg kreuzen,
... ein 9600 km langer Zaun Schafherden vor wilden Hunden (Dingos) beschützt,
... der Farmer seine Rinder aus dem Hubschrauber zählt,
... klitschnasse Wäsche an der frischen Luft nach 30 min trocken ist,
... ein Mensch 5 Liter Wasser täglich trinken kann ohne den geringsten Harndrang zu verspüren,
... das Wasser über hunderte von Kilometern unter der Erde fließt,
... Opalschürfer ihre in die Erde gesprengten Gänge praktischerweise als Wohnraum einrichten, weil es über der Erde einfach zu heiß ist,
... der Niederschlag eines ganzes Jahres an einem einzigen Nachmittag aus schwarzen Wolken brutal auf die Erde herabstürzt,
... das Thermometer innerhalb von Minuten um 20°c fällt,
... Fernsehteams hier Filmszenen drehen, die auf unbewohnten Planeten spielen,
... Hut, Sonnenbrille und Fliegennetz zum besten Freund werden,
... der Nachtschlaf im Freien in der Morgendämmerung um "fly o'clock" unwiderruflich beendet wird,
... ein Schlammloch wie ein erfrischendes Thermalbad erscheint,
... farbige Sandstreifen einer Hügelkette wie ein abstraktes Gemälde erscheinen,
... der größte Monolith der Welt über Jahrmillionen 6 km in die Erdkruste gekippt ist und noch immer 340 Meter über der Erdoberfläche halb von ihm zu sehen sind,
dann,
ja dann,
gibt es dafür nur eine plausible Erklärung:
Du befindest dich im Outback!

Diese weitläufige Gegend, für uns das Herz Australiens, ist so andersartig und aufregend, dass sie für jeden europäischen Touristen eigentlich ein Muss darstellen sollte.
Interessanterweise trafen wir in Alice Springs auf überdurchschnittlich viele junge Deutsche, die im Kampf mit Fliegen, Hitze und Staub wohl nicht so zimperlich sind wie ihre europäischen Nachbarn?

Text und Fotos bezeugen unsere Begeisterung, und in der Tat überwiegt die Freude an unserer Unternehmung, die uns abseits der ausgetretenen Pfade in einem 4 WD durch die Einsamkeit des Outbacks führte. Wir wollen aber im nächsten blog auch einen Blick auf die strapaziösen Momente werfen, die nicht immer nur mit dem Outback selbst zu tun hatten. Viel Vergnügen bei der Lektüre.

3 Kommentare:

Sperling hat gesagt…

Hallo Sabine, Kira und Jörg, nach sooo langer Abstinenz wirklich schön, wieder von Euch zu hören. Hatte mir schon ein wenig Sorgen gemacht, aber der letzte Reisebericht erklärt (fast) alles. Nasskalte Grüße von einem (bald) Bankbeamten

Janis hat gesagt…

Hallo ihr drei outbacker,
Das sieht ja nach einem sehr schönen trip aus ,auch wenn die Jugendlichen spaßvögel und die viellen Fliegen
wahrscheinlich ein bisschen genervt haben seht ihr noch gut entspannt aus.Immer weiter so (Hakuna matata)
euer janis

minja hat gesagt…

Hallo Ihr drei, hatte ja schon in einem sehr lustigen mündlichen Bericht von Euren schönen Erlebnissen aber auch Widrigkeiten gehört und mich sehr gefreut, dass Ihr alles gut überstanden habt. Weiterhin alles mit offenen Sinnen und Humor aufnehmen zu können wünscht Euch Minja